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Rainbow

Es sieht aus, als hätte ich ihn beschworen damit er aus Regen und Sonne entsteht…

Es sieht aus, als würde er aus meinen Händen geboren…

Erst habe ich das Bild zurecht geschnitten, so dass mein Schatten nicht zu sehen war. Erst beim zweiten Mal anschauen sah ich das Mystische.

Und jetzt fällt mir meine Zeit als Schatten ein, der langsam wieder zum Regenbogen werden musste… …manche Dinge wiederholen sich im Laufe der Jahre, da kann man noch so aufpassen…

Liebe Grüße

Rainbow

…nein, ich habe kein Corona, das schon mal vorweg.

Ich höre kaum noch Nachrichten. Verkrümel mich zu Hause und fahre nur zum Einkaufen, wenn es notwendig ist und wenn nicht so viele Leute in den Läden rumlaufen. Nicht aus Ansteckungsangst – ich bin eher genervt und möchte niemanden sehen.

Ich merke, wie ich in der letzten Zeit immer angespannter werde. Den Mundschutz, den ich sonst im OP auch den ganzen Tag tragen muss, der macht mich aggressiv. Ich bekomme Kopfschmerzen und Panik-Attacken und kann nicht richtig Atmen. Ich muss mir dann den Mundschutz vom Gesicht reißen.

Desweiteren bin ich Urlaubsreif und gestresst. Die ganze Situation geht mir gewaltig gegen den Strich.

Vor ca. drei Jahren wurde bei mir zu hoher Blutdruck festgestellt. Den habe ich mit Blutdrucksenker eigentlich gut im Griff. Jetzt bekommen ich immer öfter Puls und merke, wie sich der Blutdruck in höhere Gefilde hochschraubt. Dazu kommen jetzt noch Herzrhythmusstörungen. 20 % Extrasystolen in Ruhe. Das ist schon eine Hausnummer. Hypochonder der ich bin horche ich natürlich in mich hinein und bekomme starke Herzschmerzen die in den linken Arm ausstrahlen. Das Herz schlägt unregelmäßig und ich grübel, was es alles sein könnte.

Der Internist meines Vertrauens hat ein Echo und ein Belastungs-EKG gemacht und mein Herz ist kerngesund. Er sprach von einem jungen kräftigen Herz. Bei Belastung werden die Extraschläge deutlich weniger und verschwinden teilweise sogar ganz. Was das bedeutet? Der Geist ist gestresst und da ich kleinere Warnsignale übersehen habe meldet er sich jetzt mit so was… …der Rat vom Arzt: „Nehmen Sie Betablocker, denn an ihrem Leben können Sie ja eh nichts ändern… !“

Da sitze ich nun seit 4 Wochen mit einem nicht eingelösten (mittlerweile abgelaufenen) Rezept und denke mir so, dass es doch nicht sein kann, das mir jemand Tabletten aufschreibt um die Symptome zu unterdrücken, es sich aber nichts an der Ursache ändert. Keine weitere Therapie… Keine sonstige Hilfe… ? Was kommt dann als nächstes, wenn ich die Symptome unterdrücke? Der Körper meldet sich dann mit anderen Zipperlein, denke ich.

Mit der Hausärztin habe ich gesprochen. Die findet die Betablocker klasse. UND – sie meldet mich zu einer Reha an, gleich 5 Wochen, die 6. Woche gibt es garantiert auch noch oben drauf. Sie diagnostiziert einen Erschöpfungszustand dröselt mir auf, das ich 32 Stunden (Minimum) im Job arbeite, dann noch mal 8 Stunden im Nebenjob. Drei Kinder zu Hause habe (sie zählt den Mann als Kind, stimmt auch, der macht fast mehr Arbeit als die Kinder) die, auch wenn sie alle schon groß sind, doch mehr Arbeit machen als das sie helfen. Dann noch der Hof, die Pferde, die Katzen, der alte Hund. Sie sagt: „Sie haben eine ca. 70 Stunden Woche und irgendwann schafft das der Körper halt nicht mehr!“

Da muss ich doch ein bisschen weinen. Ich habe doch sonst immer alles geschafft. Bin ich jetzt kaputt? Im Sinne von Defekt?

Eine Reha kommt für mich zur Zeit absolut nicht in Frage. Lucie ist so auf mich fixiert, das ich sie nicht alleine lassen möchte. Ich würde gar keine Ruhe finden, wenn ich irgendwo weiter weg wäre über so eine lange Zeit. Was würde ich mir für Vorwürfe machen, wenn es ihr schlechter geht und ich nicht zu Hause bin. DAS wäre für mich Stress pur.

Also wie ändert man denn jetzt sein Leben von heute auf morgen? Was will man denn auch ändern?

Ich hatte mal eine Freundin, die hat von jetzt auf gleich ihren Job und die Wohnung gekündigt, ihren Kater ins Tierheim gegeben, den Freund verlassen und ist vom platten Land auf gut Glück nach Hamburg gezogen. Nur mit ein paar Klamotten.

Muss man können – ich könnte das nicht.

Jetzt kommt mein kleiner Freund, das Corona-Virus auf den Plan.

Corona sei Dank habe ich jetzt die Möglichkeit seit dem 01.06.2020 Kurzarbeit zu machen und zwar 80 %. Ich bin also zu Hause. Kann mir meinen Tag frei einteilen. Frühstücke in meiner neuen Laube oder am Teich. Genieße das Vogelgezwitscher und das Froschkonzert. Werkel im Garten rum, was mich sehr entspannt. Erfreue mich an den blühenden Blumen oder das meine frisch gepflanzten Himbeeren schon Früchte tragen. Kümmere mich um meinen alten Hund. Schaffe Sachen, die ewig liegen geblieben sind. Ich schlafe viel besser. Das Leben ist schön… 🙂 – solange ich zu Hause sein darf. Die wenigen Stunden, die ich arbeite, versuche ich mich nicht stressen zu lassen, was mir manchmal sehr schwer fällt. Mein Job gefällt mir ja nach wie vor – allerdings nicht die langen Arbeitszeiten, der Druck, der von Oben kommt, wenn man mal nicht so funktioniert, wie sie das gerne hätten und das die Menschheit immer bekloppter und ätzender wird.

Diese Woche habe ich ganz frei. Ich lümmel mich am und im Pool rum und genieße die Sonne. Es ist wie Urlaub nur besser, weil der Sommerurlaub im August ja trotzdem stattfindet.

Der Blutdruck hat sich eingependelt und die Rhythmusstörungen sind nur noch selten spürbar.

Allerdings fallen sportliche Aktivitäten schwer in der Corona-Zeit. Koronar-Sport ist bis September ausgesetzt, so dass ich damit nicht anfangen kann. Die Yoga-Else meldet sich nicht zurück, wahrscheinlich auch coronabedingt. Schwimmen geht nur mit vorheriger Terminabsprache und man darf sich dann nur zwei Stunden auf dem Gelände aufhalten. Das hiesige Fitnessstudio nimmt bis September keine neuen Kunden an. Jetzt wo ich denke, ich müsse Sport machen, legen sie einem solche Corona-Steine in den Weg. Ich könnte ja Laufen, das mag ich aber gar nicht… … …

Ansonsten sitze ich hier auf meiner Insel und bekommen manchmal tagelang nichts von dem Corona-Wahnsinn mit. Wenn ich dann doch mal wieder zum Einkaufen muss, frage ich mich kurz, ob ich denn wohl noch einen Mundschutz aufsetzen muss oder ob alles wieder normal ist… …auf meiner Insel fühlt sich das alles so unwirklich an… …so fern.

Ich gehe jetzt mal wieder in die Natur und genieße das Leben.

Euch allen eine schöne Zeit!

Liebe Grüße,

Rain

Nun ist mein letzter Artikel nicht mal einen Monat her und wer hätte gedacht, dass sich das in Deutschland bzw. Weltweit so zuspitzen würde…

Toilettenpapier gibt es nicht mehr, jedenfalls nicht für die, die arbeiten müssen (so wie ich), denn Abends sind die Regale schon wieder leer.

Man macht sich keinen Einkaufszettel mehr für das was man kaufen will, sondern nimmt das, was der Pöbel (anders kann ich diese asozialen Hamsterkäufer nicht nennen) übrig gelassen hat. Mittendrin die armen Verkäuferinnen die am Tag wohl tausend mal gefragt werden, wann es denn wieder Toilettenpapier gibt.

Auf dem Weg zur Arbeit sitzen die älteren Semester in den Kaffees und Eisdielen. Um 18.00 Uhr ist ja Zapfenstreich, da muss man ja vorher noch die Sonne bei einem leckeren Cappuccino genießen. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass Corona nicht so schlimm ist, wie es aussieht, aber doch schlimmer, als ich vor vier Wochen noch dachte… …da bleibe ich doch mit dem Hintern zu Hause? Gerade wenn ich zur potentiellen Risikogruppe gehöre? Nee, kriegen ja nur die anderen…

Auch die Jugendlichen haben viel Spaß beim Gang durch die Stadt. Corona ist voll GEIL! Schulfrei… …yeah! (sind natürlich nicht alle so, aber die die so sind, reichen aus um eine Ausgangssperre zu bewirken).

Meine Schwester schrieb Freitag, das Cafe würde ab 18.00 Uhr schließen und man könnte dann nur noch Brot, Brötchen und Kuchen bei ihr zum Mitnehmen kaufen.

Gestern ist mir dann der Kragen geplatzt. Bekomme ich doch so eine WhatsApp, dass alle Menschen in Deutschland sich am 21.03.2020 um 19.00 Uhr auf die Balkone/ ans offene Fenster stellen sollen und Beifall klatschen für die die ihren Dienst auch weiterhin versehen. Angestellte im Bereich Lebensmittel und Medizin etc..

Was kann ich mir für den Applaus kaufen? Nichts! Obwohl ich auch zur Risikogruppe gehöre, gehe ich jeden Tag zur Arbeit. Ich kann keine 1,5 m Abstand zu meinen Patienten halten. Meinen Mundschutz, den ich vorher aus Hygienegründen (und der gegen das Virus nicht hilft) nur 30 Min. am Stück tragen durfte, soll ich jetzt mehrere Tage tragen, da die Teile langsam knapp werden und keine mehr nachbestellt werden können. Weiterhin sind 80 % der Patienten unfreundlich und lassen ihren Frust an uns Helferinnen aus. Was ich mir da in den letzten Wochen habe anhören müssen… …selbst ich war teilweise wirklich sprachlos und DAS kommt SEHR SELTEN vor. Aber sollen sie ruhig alle klatschend und nudelfressend auf ihren Thronen aus Klopapier sitzen. Ich würde mir in dieser Zeit, wo wir unseren Arsch für eine laufende Wirtschaft und eine laufende medizinische Versorgung hinhalten, mehr Respekt wünschen.

In diesem Sinne – bleibt, wenn möglich zu Hause und Virenfrei…

Liebe Grüße, Rain

Ich war ja schon ewig nicht mehr produktiv hier…

An manchen Tagen denke ich, der Alltag frisst meine Kreativität auf. Das macht mich traurig.

An manchen Tagen platzt mir der Kragen und ich könnte STUNDENLANG schreiben und dann fehlt die Zeit.

Kurzes Update zu mir – das letzte Jahr war ein Scheißjahr mit vielen Verlusten die mir sehr Nahe gegangen sind. Dieses Jahr gab es zum Glück bisher nur materielle Verluste, die man mehr oder weniger schnell oder halt irgendwann einmal wieder wett machen kann.

Ansonsten geht es mir aber gut und ich genieße die, wenn auch mittlerweile etwas kürzeren, Spaziergänge mit Lucie. Die alte Dame ist mittlerweile schon 13 Jahre, 7 Monate und 21 Tage alt. Die Arthrose macht ihr ein bisschen zu schaffen aber sie ist erstaunlich fit für ihr Alter.

Mir geht es, bis auf die üblichen Alterserscheinungen wie Bluthochdruck und Gleitsichtbrille sehr gut. Naja, wenn man morgens aufwacht und einem nichts weh tut, dann ist man tot… …so gesehen stehe ich voll im Leben.

Mit der Familie ist auch noch alles beim Alten. Die Mutter schafft es immer noch, einen gegen sich selber auszuspielen und bei dem Rest der Sippe funzt das schlechte Gewissen machen auch noch ohne Probleme. Eigentlich könnte ich biestige Sachen ohne Ende schreiben. Pffffft – die Zeit…

Mein größtest Hobby ist immer noch das Bogenschießen. Es benötigt sehr viel Zeit. Gibt mir aber auch viel.

Vielleicht schaffe ich ja irgendwann mal wieder, hier mehr Zeit zu verbringen.

Jetzt aber dazu, warum ich heute meinte, ich müsste mal wieder hier etwas schreiben…

Corona… 

Mit dem Corona Virus habe ich mich noch gar nicht so ausführlich beschäftigt, weil es mich zur Zeit ja noch gar nicht persönlich betroffen hat. Das ist allerdings jetzt vorbei.

Nein! – ich habe mich nicht infiziert… …glaube ich… …denn so weit ich gelesen habe, bekommt ja manch einer gar nicht mit, dass er es hat. Bisschen Husten habe ich schon… *grübel*

Es geht eher um das, was ich heute erlebt habe.

Ich war beim Aldi einkaufen und es waren wirklich ALLE REGALE die haltbare Lebensmittel enthielten LEERGEKAUFT!!!

Schon als ich ankam musste ich gut 10 Minuten auf einen Einkaufswagen warten.

Dann im Laden ein Gedränge. Keine Nudeln (sogar die Nudeln aus Erbsen und die Maisnudeln die sonst keiner will waren alle), keine Dosensuppen, kein Mehl etc. mehr da. Selbst der Ladenhüter „Halloween Kürbis Brot in Dosen“ hat jetzt Abnehmer gefunden.

Knödelnotstand zu Weihnachten kenne ich ja jetzt schon. Aber so was?

Die Einkaufswagen der einzelnen panischen 14-Tage-Vorratseinkäufer quollen über. Ich ergatterte noch ein Paket Nudeln und eine Glas Wiener. Das Wochenende ist quasi gerettet. Als ich einen Moment meinen Einkaufswagen unbeobachtet stehen lies, erwischte ich einen mittelalten Herren Marke „Hauptsache ich“ wie er sich an meinen Nudeln vergreifen wollte. Als ich ihn ansprach, lies er die Nudeln fallen und meinte, er hätte gedacht, dass sei sein Einkaufswagen. Ja sicher – seiner war schon doppelt so voll wie meiner. Ich hätte gerne getauscht.

An der Kasse bemitleide ich die Kassiererin. Sie meint, es wäre gar nicht so schlimm. Sie könnten die Regale ja nicht auffüllen, weil sie mit so einem Ansturm nicht gerechnet hätten. Sie hätten halt einfach nicht mehr bestellt als sonst.

Mein Einkauf, der eigentlich nicht wenig ist, ist hier heute relativ klein. Alle anderen benötigen pro Einkäufer das komplette Band. Manche Familien sind sogar zu Zweit angereist und haben jeder einen vollen Einkaufswagen.

Die Kassiererin und ich  sind uns einig. Panikmache. ALLES Panikmache. Corona ist wie Schweinegrippe. Doof, wenn man es bekommt, aber am Ende bekommen es weniger, als gedacht. Da mischt sich hinter uns der Fastnudeldieb ein und meint, was wir denn machen, wenn wir unter Quarantäne gestellt werden und 14 Tage nicht aus dem Haus dürfen. Er wäre darauf vorbereitet. Und wir würden dann blöd gucken. Ich meinte dann nur, wenn ich Hunger hätte, würde ich mich dann wohl an die Auflagen nicht halten. Ebenso wie viele andere Menschen auch nicht. Und ob er Plünderungsvideos aus Krisengebieten kennen würde. Ha! Die Polizeigewalt würde uns schon in Schach halten und die Quarantäne mit Waffengewalt erzwingen.

Ich stelle mir vor, wie unsere Bundeswehrtruppen den Aldimarkt in einer ziemliche kleinen Stadt umstellen und Hundertschaften von Polizisten mich vom Nudelklau abhalten wollen.

Wenn es wirklich eine Pandemie gibt, wer glaubt denn eigentlich, dass er mit Lebensmitteln für 14 Tagen auskommt? Also ich nicht…

Wer kauft die ganzen Mundschutze auf? Diese Baumwolllappen helfen nicht die Bohne. Um sich wirklich zu schützen müsste man dann schon so einen komischen gelben Anzug wie in OUTBREAK anziehen. Den würden die von Panik getriebenen einem dann aber so wieso in Fetzen vom Körper reißen, weil die auch so einen haben wollten.

Vielleicht reicht aber auch schon das Waschen und Desinfizieren der Hände aus, um die Ansteckungsgefahr zu vermindern? Wäre ja aber viel zu EINFACH!

Es wird so ähnlich sein, wie in einer Zombie-Apokalypse. Corona ist der Virus aus dem Hollywood-Filme sind. Und mittendrin der Herr Spahn, der meint, wir wären gut auf eine Pandemie vorbereitet… Haha! Der ist gut… Vorbereitet…

Wir werden alle Sterben… ALLE… …aber wahrscheinlich nicht am Corona Virus und in den nächsten 14 Tagen werden wir wahrscheinlich auch nicht verhungern. Jedenfalls nicht alle… …ich vielleicht…

Ich wünsche Euch eine VIRENFREIE Zeit…

RAIN

…mit Flüchtlingen.

Wir wohnen ja etwas ländlich behütet und ich durfte bis jetzt nur positive Erfahrungen mit den hier abgeladenen Flüchtlingen machen.

Die die ich zu sehen bekam, sind krank und meist dankbar, wenn man sie gut behandelt. Versuchen ihre wenigen Brocken Deutsch sinnvoll in Gespräche einfließen zu lassen. Es sind meist Familien die zu uns kommen und ich helfe gerne.

Nun gibt in alles Ländern nette und gar nicht nette Menschen, das liegt wohl in der Natur des Menschen. Ich will da auch nicht verallgemeinern.

Nun hat es sich dieses Wochenende zugetragen, das meine Prinzessin in Hannover Party gemacht hat. Durch den Sturm sind alle Züge ausgefallen und ich habe sie dann direkt vom Hannover Hauptbahnhof abgeholt.

Leider ist die Straße direkt am Haupteingang gesperrt, so dass ich am ZOB (Busbahnhof), etwa 150 m entfernt parken musste. Ich rufe sie an, sie soll bitte dort hin kommen, steige aus und stelle mich an die Straße, so dass sie mich sehen kann.

Sie muss unter einer Brücke durch gehen, die linke Seite ist wegen Bauarbeiten gesperrt und auf der rechten Seite sitzen 5 Penner, saufen und sind laut. Der eine steht auf, kotzt auf die Straße, setzt sich wieder zu den anderen uns säuft weiter.

Ich rufe die Prinzessin an und sage ihr, sie möchte bitte auf der linken Seite gehen und gehe ihr entgegen.

Weit und breit ist keine Menschenseele, außer halt diese Penner, die Worte brüllen, die ich nicht verstehe, die aber wohl nicht an uns gerichtet sind. Sie feiern immer noch. Der mit der Bauarbeiterjacke steht auf und lässt erneut sein Essen Revue passieren.

Wir gehen, ohne sie weiter zu beachten weiter Richtung Auto und ich beschließe, wir könnten ja noch in die Backfactory gehen, Brötchen kaufen und ich würde auch gerne einen Kaffee trinken, da ich, als die Prinzessin mich angerufen hat, gleich ins Auto gestiegen und losgefahren bin.

Im Gebäude sind viele Ausländer. Einige starre die Prinzessin unverholen an.

Wir kommen wieder aus dem Gebäude und gehen Richtung Auto. Mittlerweile ist es richtig voll geworden. Lauter Menschen die sich laut schimpfend unterhalten, keine Möglichkeit haben, Hannover heute noch in Richtung Heimat oder Arbeitsplatz zu verlassen.

Auf einmal baut sich der Bauarbeiterjackenträger vor uns auf. Er zeigt auf die Prinzessin und sagt mit Akzent: „Geiles Modell“, macht obszöne Bewegungen und Gesten und brüllt etwas zu seinen Freunden, die an der ca. 15 m entfernten Bushaltestelle sitzen. Er winkt sie her und sagt „Spaß“ und bewegt sich wieder eindeutig.

Die Prinzessin geht an ihm vorbei und ignoriert ihn vollkommen, so als ob er gar nicht da wäre.

Ich hebe meinen Schirm und brülle ihn an, nicht hysterisch kreischend, sondern tief, dunkel und drohend: “ VERPISS DICH DU ARSCHLOCH! „, mein Herz klopft bis zum Hals. Er guckt verdutzt, wir gehen weiter. Ich sehe im Augenwinkel, wie die anderen Typen (allesamt südländisches Aussehen) sich von der Bank der Bushaltestelle erheben. Wir gehen weiter. Unser Auto steht hinter einem Transporter, schwub sitzen wir drin und die Prinzessin ruft: „Los, mach die Zentralverriegelung zu!“ Mach ich, starte den Wagen und fahre an den Männern vorbei, die uns die geballte Faust entgegen strecken und ihre Münder weit aufreißen, wahrscheinlich brüllen sie böse Dinge… …aber wir sind in Sicherheit.

Wenn meine Tochter das nächste Mal zum Partymachen nach Hannover will, dann werde ich noch viel mehr Angst um sie haben, als ich bis jetzt hatte… …es ist einfach grauenvoll!

Was ich auch besonders schlimm fand, das sich NIEMAND darum geschert hat, was da gerade passiert ist. Sind sie abgestumpft, weil es an der Tagesordnung ist? Die Blicke geradeaus gerichtet und ja nicht zur Seite geschaut, was da los ist? Leere, teilnahmslose Blicke… – Armes Deutschland!

Es stehen Konfirmationen an.

Beides Nichten. Verwandschaft seitens des Mannes.

Eine findet am 23.04. statt. Die mussten wir absagen, da wir auf einer Landesmeisterschaft (Bogenschießen) sind. Dummerweise hat der Mann sich auch noch für die Teilnahme des Niedersachsen-Kaders am Deutschlandpokal angemeldet, wenn er da nicht startet wird die ganze Mannschaft nicht gewertet.

Ich habe da dann bei meiner Schwägerin angerufen und ihr mein Leid geklagt. Sie war ganz offen und sagte, das sei schon sehr schade, aber bei so einer Sache mitzumachen wäre bestimmt auch ganz toll. Wir haben dann abgemacht, dass wir das Wochenende nach der Konfirmation Essen gehen. Damit war dann auch die Konfirmandin zufrieden.

Der Prinz und die Prinzessin fahren natürlich stellvertretend für uns dorthin. Die Prinzessin hat ja nun schon fast ein Jahr einen Freund, der auch teilweise bei uns wohnt. Den kenne die Familie zwar noch nicht, aber er ist natürlich auch ganz herzlich eingeladen. Sie freuen sich, ihn kennen zu lernen.

Konfirmation Nummer 2 (also eigentlich Nummer 1) findet am 03.04. statt. Wir sind zeitgleich aber auch zur Goldenen Hochzeit von unseren Trauzeugen eingeladen. Nun haben wir abgemacht, dass der Mann zur Konfirmation fährt, denn es ist ja schließlich seine Familie, und ich zur Goldenen. Der Prinz fährt auch mit zur Konfirmation. Die Prinzessin nicht, weil die ihren Freund nicht mitbringen darf. Und wie sie nun mal so ist, findet sie das blöd und wer die Liebe ihres jetzigen Lebens nicht akzeptiert, der braucht auch nicht mit ihr zu rechnen.

Nun ist die Konfirmandin so etwas von enttäuscht und traurig. Die Mutter schrieb, das wäre jetzt eine weitere Enttäuschung in dem Leben ihrer Tochter und diese müsse sie erstmal verarbeiten.

Ok. Ich kann es nicht ändern. Das ich nicht da bin, wird das Kind wohl verschmerzen, da es mir in den letzten 15 Jahren vielleicht 3x „Hallo“ gesagt hat (wir haben uns aber mindestens 7 Mal im Jahr gesehen). Ich glaube, mit Namen hat es mich noch nie angesprochen und meine Fragen wurden ignoriert. Die Prinzessin hat sie bestimmt schon zwei Jahre nicht mehr gesehen. Auf Geburtstagsfeiern von uns glänzen sie regelmäßig mit Abwesenheit. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand von ihnen jemals auf einer meiner Geburtstag war. Allerdings regen sie sich jetzt auf, dass ich seit sieben Jahren nicht mehr einlade.

Der Mann macht jetzt gerade Stress, dass es sich gehören würde, das die Prinzessin hin geht. Ich finde, mit fast 17 darf sie das selber entscheiden. Auch glaube ich, dass wenn wir sie zwingen würden, sie die Feier etwas verreißen würde…

Nun sind wir einmal mehr unten durch… …ich kann damit leben. Besser vielleicht, als wenn ich dort hingehen würde. 😉

Ich hole mal wieder ein bisschen aus.

Im letzten Jahr hatte meine Mutter ihren 76. Geburtstag (logischerweise). Eine handvoll Tage vorher rief sie, die immer einlädt und viel Gewese um den Ehrentag macht, mich an und erzählte mir, dass in diesem Jahr die Feier ausfallen würde, da ihr Hund operiert werden müsse und es für diesen viel zu viel Stress sein würde, wenn wir alle zu Besuch kommen würden. Auf die Frage, was denn der arme Hund hätte, meinte sie dann, es wäre nicht so schlimm. Sie würde sterilisiert.

Das ist ja eigentlich eine planbare OP und nichts akutes. Die hätte man ja auch eine Woche später machen können, denn Mutter braucht sich ja an keine Termine halten, da sie nicht arbeitet und auch keinen Partner hat.

Na gut, wir nahmen die Ausladung hin. Ärgerten uns ein wenig, dass wir an diesem Wochenende ein Turnier ausfallen lassen mussten.

Das ganze jährt sich nun.

Mitte Januar klingelt mein Telefon:

Sie: Hallo Rainbow? Hier ist Mutti…

Ich: Hallo Mama, was gibt es…

Sie: Du weißt doch, ich habe dann und dann Geburtstag.

Ich: Ja?!

Sie: Da feiere ich nicht. Ich möchte Euch alle am 07.02. in das und das Cafe einladen zum Frühstück.

Ich: Das ist ja nett…

Sie: Ja, ich dachte, das wäre mal etwas anderes. Sagst Du mir noch bescheid ob die Kinder mitkommen.

Dann noch ein wenig Smalltalk…

Nun war es auch diesmal wieder so, dass wir bei einem Turnier, welches über zwei Tage ging, nur den Samstag genannt hatten. Da das Wetter nicht so gut war und einige Schützen nicht gestartet sind, konnten wir uns nun noch kurzfristig Startplätze für den Sonntag sichern.

Wir kommen am Sonntag Abend müde nach Hause. Ich versorge noch die Pferde und rufe dann die Mutter an.

Sie: Ja? Hallo?

Ich: Hallo Mama, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Gute!

Sie: *VORWURFSVOLL* Danke, aber Kind, wo warst Du denn?

Ich: Ähm, wie wo war ich? Du hast und doch für nächsten Sonntag eingeladen…

Sie: *wieerkläreicheseinemdummenkindtonfall* Ja, aber an dem Tag habe ich doch keinen Geburtstag, der ist ja nun mal heute. Dein Bruder hat auch vormittags angerufen und gesagt, er kommt natürlich zum Kaffee, DAS lässt ER sich nicht nehmen. Ich hatte Kuchen da und habe den Tisch gedeckt und Du warst nicht da.

Ich: Du hast doch aber angerufen und gesagt Du feierst Deinen Geburtstag eine Woche später… …dann hättest Du ja mal was sagen können…

Sie: Zum Geburtstag lädt man nicht ein, Menschen die einen gern haben, kommen so vorbei…

Ich: *fassungslos* Du hast doch aber eingeladen! Und dann gehe ich davon aus, dass du an Deinem Geburtstag nichts machst…

Sie: Na wenn DU DAS so siehst… *vorwurfsvolle Stille*

Ich: Na dann wünsche ich Dir noch einen schönen Tag, die Kinder wollen auch noch mit Dir telefonieren. Tschüss Mama…

Sie: Ja, Tschüss…

Ich werde wütend, fühle mich im Recht und komme mir von ihr vorgeführt vor. Sie schafft es doch immer wieder – irgendwie – auch wenn sie absolut im Unrecht ist. Die Schwester hat auch nur angerufen und es ging der AB ran.  Da hatte sie ja mal Glück…

 

Dazu habe ich zum letzten Weihnachtsfest eine schöne Geschichte gehört:

„Ein Paar bekam Zwillinge. Vom Aussehen her glichen sie sich wie ein Ei dem anderen, der einzige Unterschied war, der eine Junge war immer pessimistisch und der andere Junge war immer optimistisch.

Dem kleinen Pessimisten konnte man nie etwas Recht machen. Irgendwie fand er immer etwas, was auch gute Dinge im schlechten Licht erschienen lies. Der kleine Optimist konnte auch an schlechten Tagen jeder Situation noch etwas positives abgewinnen.

Eines Tages wollte der Vater einen Test durchführen. Es war an Weihnachten. Dem Pessimisten stellte er das ganze Zimmer voll mit Geschenken die wunderschön eingepackt waren. Alles was ein Jungenherz höher schlagen lies. Dem Optimisten legte er einen Pferdeapfelhaufen mitten ins Zimmer.

Am nächsten Tag ging der Vater in das Zimmer des Pessimisten. Dieser saß schmollend zwischen den Paketen. Einige hatte er schon ausgepackt. Der Vater fragte ihn daraufhin: „Sohn, was bist Du so schlechter Dinge? Gefallen Dir Deine Geschenke nicht?“ Der Sohn gab zur Antwort: „So viele Geschenke, die anderen Kinder werden alle neidisch auf mich sein. Auch muss ich das ganze Papier wegräumen und die Spielsachen. Und wenn etwas kaputt geht? Ach, das gefällt mir so gar nicht!“

Der Vater schloss die Tür und ging zu seinem anderen Sohn. Dieser tanzte vergnügt mit vor Freude glänzenden Augen und roten Wangen um den Haufen Pferdeäpfel. Der Vater fragt ihn verwundert: „Sohn, warum freust Du Dich denn so?“ Daraufhin antwortet der Sohn: „Papa, schau nur, dieser Haufen, irgendwo im Haus muss ein Pony sein…““

Verfasser unbekannt

Happy Birthday…

…vollkommen nichtsahnend schaut man hier seit Wochen mal wieder vorbei und was sieht man, man hat Geburtstag.

 

Dazugehörigkeit

 

Heute vor 4 Jahren habe ich mich bei WordPress registriert. Ist die Space-Zeit wirklich schon soooo lange her? Unglaublich…

Ein Dankeschön geht an meine Freunde hier, die trotzdem noch vorbeischauen, wenn ich mal auf Durchreise hier bin. 

Liebe Grüße,

Rainbow

R.I.P. Boomer

Der Hund von meiner Mutter ist heute Nacht gestorben und das tut mir für sie sehr leid. Sie ist ja nun alleine. Sie hatte ihn ja quasi behandelt wie einen Menschen…

Das ist das EINE, das ANDERE ist, ich bin nun wieder die böse…

Heute am Morgen (es ist der einzige freie Tag den ich habe und ich wollte mal ausschlafen…) steht die Mutter um 06.45 Uhr vor der Tür. Vielleicht war sie auch schon eher da? Sie macht einen verwirrten Eindruck. Zittert. Weint. 

Der Mann trifft als erstes auf sie. Nur langsam kann er ihr entlocken, dass ihr Hund in der Nacht gestorben sei. Sie möchte ihn nicht zum Abdecker bringen, ob sie ihn hier auf dem Grundstück beerdigen darf. 

Er holt mich aus dem Bett und überlässt mir die Sache. (DANKE!!!)

Sie weint immer noch. Ich sage ihr, das es mir leid tut. Nehme sie in den Arm. Ich sage ihr, sie kann den Hund hier beerdigen. Der Hof ist groß genug, sie muss nur jemanden finden, der ein Loch buddelt. 

Der Mann kommt erst heute Abend spät wieder rein und hat Rücken. Der Sohn fährt gerade vom Hof, er muss auch arbeiten. Und ich kann in dem schweren, harten Lehmboden kein Loch buddeln. 

Ich muss auch erst überlegen, wo Boomer hin kann. Denn auch wenn das Grundstück groß ist, kann ich ihn ja nicht mitten auf der Wiese beerdigen. Das ist giftig für die Pferde (Botulismus), außerdem sacken sie nachher ein und brechen sich noch etwas. An dem einen Stallgebäude unter einen Holunderbusch wäre eine gute Stelle. 

Die Mutter findet das auch. Da liegt er schön im Schatten. Er hat ja immer so doll gehechelt in der Sonne und die Tränen fließen schon wieder.

Sie tut mir so leid. Es muss schlimm sein, in eine ganz leere Wohnung zu kommen. Ich nehme sie nochmal in den Arm.

Dann fragt sie, wo sie den Hund denn erstmal hinlegen könne? Er könnte ja nicht den ganzen Tag im Wohnzimmer liegen.

Ich sage ihr, dass sie erst jemanden holen muss, der ein Loch gräbt uns sie Boomer dann bringen könnte.

So leid sie mir auch tut, aber wenn er hier erstmal liegt, dann darf ich mich auch um die Beerdigung kümmern. Ich kenne sie, sie würde später anrufen und sagen, sie hätte niemanden gefunden. Außerdem macht Lucie sich alle Türen auf und die Fenster im Stall sind ausgehängt. Nachher gehen Hund und Katzen an Boomer. Und er hatte Fieber. Vielleicht etwas ansteckendes? Dann werden meine Tiere auch noch krank…

Sie schnappt sich einen Spaten von der Wand und will selber buddeln. Sie ist 75 Jahre alt und hat Asthma. Sie keucht schon beim Gehen über die Wiese. Ich nehme ihr den Spaten weg.

Sie wird wütend. Geht schnell zum Auto und rast davon ohne ein weiteres Wort.

Jetzt bekomme ich schon ein klein bisschen ein schlechtes Gewissen. Aber was sollte ich denn machen. Den vorletzten Hund hat sie einfach in der Tierklinik gelassen, obwohl es nur ein Dackel war und meine Schwester ihn auf ihrem Hof beerdigt hätte. „Ich fahre doch nicht die ganze Strecke (60 km) mit einem toten Hund im Auto!“ waren ihre Worte und stapfte aus der Tierklinik.  Zu Hause heulte sie dann wie ein Schlosshund. Zwei Tage später „lieh“ ich ihr 300 DM für einen neuen Hund. Das Geld hatte ich mir von meinem Taschengeld zusammen gespart und habe es bis heute nicht wieder gesehen. Gut das ist eine andere Geschichte…

Ich rufe den Mann an und erläutere ihm die Sachlage. In dieser Zeit hat die Mutter angerufen und auf die Mailbox gesprochen. Sie bringt den Hund jetzt auf den Tierfriedhof vom Tierheim in der Nähe. Sie bekommt ihn aber nicht ins Auto. 

Es ist ein Neupfundländer-Labrador-Mix. Wiegt bestimmt 40 Kilo. 

Ich brause schnell vorbei. Als ich bei ihr ankomme steht sie plaudernd bei den Gemeindepflegern, die das Beet vor ihrem Haus entkrauten. Die hätten ihr dabei bestimmt auch geholfen…

Naja, nun bin ich ja da… 

Boomer liegt da, als ob er schläft. Nur eine Pfote sieht ein bisschen unnatürlich abgeknickt aus. Ich streichele ihm kurz über sein Fell. Fast in der Erwartung, das er gleich den Kopf hebt. Aber er ist kalt und ganz steif…

Die Mutter fragt mich, ob er wirklich tot ist. Ich schaue sie nur an und sage: „Ja!“

Wir legen eine Decke hinter ihn, sie hebt den Kopf an und der ganze Hund, der steif wie ein Brett ist, kommt mit hoch. Wir drehen in vorsichtig auf die andere Seite und so liegt er auf der Decke und wir können ihn ins Auto bringen. 

Sie bekommt einen Asthma-Anfall vor Trauer und vor Anstrengung. Es waren gerade mal 10 Meter bist zum Auto und sie wollte graben?

Ich gebe ihr ihr Spray und nach einigen Augenblicken geht es wieder.

Sie will nicht, das ich mitkomme und fährt mit dem toten Hund im Auto los…